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Tödlicher Kreidesee?

Fragt mich mein neuer Nachbar: „Na, wo solls dann hingehen?“ „Nach Hemmoor zum Tauchen!“ Die typische Antwort: „Um Himmelswillen, da sterben doch permanent Taucher!“ Das war auch der Tenor der veröffentlichten Meinung nach dem tragischen Tauchunfall vom vergangenen Mittwoch – vom „Stader Tageblatt“ („Kreidesee Hemmoor: 34-jähriger Taucher stirbt nach Notaufstieg“), über die „Nordsee-Zeitung“ („Tödlicher Tauchunfall am Kreidesee“) bis zur „Tagesschau“ („34-jähriger Taucher stirbt nach Notaufstieg“). Im Regionalmagazin „Buten un binnen“ von Radio Bremen fragte der besorgte Moderator sogar, ob nicht angesichts des neuerlichen tödlichen Unfalls (2023 war der letzte Tote zu beklagen) ein Tauchverbot für den „Kreidesee Hemmoor“ überlegt werden sollte. Ein Sprecher der örtlichen Polizei sieht dafür keinen Anlass: In Hemmoor seien in erster Linie sehr gut ausgebildete, erfahrene Taucher unterwegs… Das ist beruhigend!

Holger Schmoldt, Gründer und Besitzer der „Tauchbasis Kreidesee Hemmoor“ betont, dass natürlich jeder Tote im See einer zuviel ist! Bei einer jährlichen Frequentierung von 35 000 Besuchern lassen sich aber Unfälle nicht gänzlich ausschließen. Es sind in den letzten Jahren im Durchschnitt fünf bis sechs Taucher derart verunglückt, das ein Rettungseinsatz notwendig wurde. Dabei war bei der überwiegenden Mehrheit der Verunglückten eine Vorerkrankung die Ursache. Zum Beispiel ein Herzinfarkt, den der Betreffende möglicherweise an Land überlebt, unter Wasser aber nur eine geringe Chance hat…. Eine weitere Ursache für den unheilvollen Verlauf eines Tauchgangs ist vor allem Selbstverschulden durch Überschätzen der eigenen Fähigkeiten oder purer Leichtsinn… Der Kreidesee kennt da kein Pardon!

Der Kreidesee Hemmoor bietet dem ambitionierten Taucher und nur ihm besondere Taucherlebnisse! Zum Wohlbefinden vor und nach dem Tauchgang tragen bei: Großzügige Tische, auf der das Equipment ausgebreitet werden kann, verbunden mit vielfältigen Parkmöglichkeiten. Flaschen etc. müssen nicht weit geschleppt werden. Saubere Sanitäranlagen, Unterkünfte für den längeren Aufenthalt vom Camping-Wohnwagenstellplatz bis zum gemütlichen Tiny House oder der anspruchsvollen Ferienwohnung. Eine Flaschen-Füllstation – auch für ausgefallene Gas-Mischungen – steht ebenfalls zur Verfügung.

Den besonderen Ruf von Hemmoor für Insider – national und international – hat der See auf Grund seiner vielfältigen taucherischen Möglichkeiten. Vom einfachen bis zum anspruchsvollen Einstieg. Wer nach Hemmoor kommt, sollte sich allerdings unbedingt vorher über die Grenzen und Möglichkeiten der eigenen taucherischen Fähigkeiten im klaren sein. Experimente jeglicher Art führen unweigerlich zu mehr oder weniger großen Katastrophen.

Zwar checken die Mitarbeiter bei der Anmeldung Logbuch, Brevets und das Tauchtauglichkeitszeugnis. Wie die Erfahrung zeigt, sagt das aber nichts über das tatsächliche Können des jeweiligen Tauchers, der Taucherin aus! Nebenbei bemerkt gilt wie immer der Grundsatz: jeder Taucher ist für sich selbst verantwortlich. Leider verkennen das manche und lassen sich von der Hemmoorer See-Idylle zu einem Aufbruch ins Ungewisse verführen. Was ganz harmlos anfängt bzw. so aussieht, kann nach wenigen Metern ins Blauwasser münden mit einer Tiefe von über 50 Metern. Außerdem wird es bereits bei geringer Tiefe empfindlich kalt! Wer in südlich warmen Gewässer im Urlaub seinen OWD gemacht hat, der wird in Hemmoor erstmal eine böse Überraschung erleben: Hier lauern die Gefahren des Kreidesees, die zu den meisten Unfällen führen, selbst wenn die in den allermeisten Fällen glimpflich verlaufen! Da hilft nur der Appell an die Hemmoor-Kundinnen und Kunden in spe, besonders achtsam zu sein. Das betrifft auch den Stand der eigenen Fitness und des Gesundheitszustands ganz allgemein. Neulinge sollten sich deshalb erst einmal einem ortskundigen Guide anvertrauen. Etwa von der neuen örtlichen Tauchschule „Dive N Chill“. Auf Grund der Lage des Sees und seiner Dimension ist eine umfassende Rettungsaufsicht halt nicht möglich.

Das heißt im Grundsatz: in „Tauchbasis Kreidesee Hemmoor“ trifft sich in erster Linie eine geschlossene Tauchercommunity! Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das den See von den meisten Tauch-Spots in Deutschland unterscheidet, ist der komfortable Umstand, das man ihn nicht mit Schwimmern, Surfern, Seglern usw. im und auf dem Wasser teilen und womöglich auf Schiffsverkehr (wie z. B. am Bodensee) achten muß. An der Einfahrt zum Kreidesee steht dieses Schild. Nicht jeder ist hier willkommen:

Der taucherische Kreidesee-Besucher betritt also in Hemmoor eine exklusive „Geschlossene Gesellschaft“! In der größten Tauchbasis der Republik trainieren Elite-Einheiten der Bundeswehr, der Polizei, von Feuerwehren und des DLRG. Auch die Ausbildungsbetriebe für Berufstaucher sind regelmäßig vor Ort. Es hat seinen Grund, warum die Tauchbasis im Hemmoorer Ortsteil Warstade von der Allgemeinheit eher versteckt liegt. Entsprechend gering ist das mediale Echo auf den wenig spektakulären Alltag und beschränkt sich bedauerliche Weise nur auf mehr oder weniger reißerische Berichte über die wenigen Unfälle mit Todesfolge. Daher das negative Image des Sees als besonders gefährlich.

Nur wer weiß, wo man von der B73 – zwischen „Pommi Pauls Imbiss“, einem Asia-Restaurent für den gehobenen Anspruch und dem „Deutschen Betonmuseum“ – bei dem diskreten Wegweiser „Kreidesee“ abbiegen muss, findet den Weg ans Ziel. Der See ist von der Straße aus nicht zu sehen. Nur das erst kürzlich aufwendig renovierte Verwaltungsgebäude der ehemaligen Firma zum Abbau der Kreide. Jetzt kann man sich hier in einer schicken Ferienwohnung einmieten.

Vom „tödlichen“ Kreidesee kann also nicht die Rede sein! Um es nochmal zu sagen: der See ist für Anfänger und untrainierte Taucher nicht geeignet! Aber auch vom erfahrenen Taucher verlangt er Respekt! Ein See mit einer speziellen Aura, von der in den einschlägigen Fach-Magazinen immer wieder geschwärmt wird. Wen es deshalb anfixt, hier selbst einmal abzutauchen, sollte sich vorher kundig machen. Via Internet (kreideseetaucher.de) oder durch diese Broschüre:

Schön gestaltet, enthält die Hochglanzbroschüre nicht nur alles was man über den Kreidesee wissen sollte, sondern auch Infos über den geologischen und historischen Hintergrund der Tauchbasis. Zu bestellen über www.kreidesee-onlineshop.de

LIEBESGRÜSSE aus Hemmoor

by Herbert Spaich 0 Comments

Neuer Service im Kreisesee

Hier ist die ultimative Idee für eine Osterüberraschung für unsere Lieben: Ein Päckchen aus dem Kreidesee! Wie das geht? Hier die entsprechende Mitteilung der „Tauchbasis in Hemmoor“:

„Nachdem der tiefste Briefkasten in Deutschland von unseren Tauchern so gut angenommen worden ist, wollen wir ein weiteres Highlight versenken.

Kürzlich haben wir eine gebrauchte Packstation erwerben können, die wir noch vor Ostern neben dem Briefkasten aufstellen werden.

In der Tauchbasis können dann für 15,-€ inkl. Versand kleine Päckchen (max 2kg/max. 15x10x8cm) wasserdicht eingeschweißt werden. Ihr bekommt dann einen Schlüssel, um diese bei eurem Tauchgang in die Packstation abzulegen.

Die Packstation wird dann ebenfalls einmal wöchentlich durch unseren „Postboten“ geleert!“

Veränderungen an der Spitze

by Herbert Spaich 0 Comments

Tauchsportgemeinschaft  „Scubi“ hat neuen Vorsitzenden

Weil auch der Tag für Corinna Weyts nur 24 Stunden hat und Belastungen in Job, Familie und bei den „Scubis“ mit der Zeit mehr zu als abgenommen haben, ist die Erste Vorsitzende nach 6 Jahren von ihrem Amt zurück getreten: mit einem „lachenden und einem weinenden Auge“: „Der Verein hat Corinna unendlich viel zu verdanken“! Mit diesen Worten verabschiedete Geschäftsführer Helge Müller-Stosch sie im Rahmen der Jahreshauptversammlung am Wochenende.

Wie wir sie lieben: unsere Corinna

Aber keine Bange: Corinna wird dem Verein weiterhin als Trainerin und Event- Managerin erhalten bleiben. Ohne Scubis würde sie vermutlich Sonntagabends zur Trainingszeit zu Hause Gummibärchen futtern. Und es gibt einen Nachfolger! Zum neuen Ersten Vorsitzenden wurde Thomas Höft bestellt. Ein alter Bekannter: Der 55jährige Familienvater (mit tauchender Tochter) stellt sich vor: „Seit langem Vereinsmitglied, nehme ich das Ehrenamt gerne an, das ich vor längerer Zeit schon einmal ausgeübt habe. Ich stehe allen Mitgliedern auch diesmal wieder mit Rat und Tat zur Verfügung!“ 

Thomas: auch in der Höhe ein Profi

Es gibt bei den „Scubis“ noch eine weitere personelle Veränderung: auch die bisherige Protokollführerin Bettina Barsche muss Prioritäten setzen: Verein oder gewachsene berufliche Belastungen. Beides war immer schwieriger unter einen Hut zu bringen. Zu ihrem Nachfolger wurde Herbert Spaich gewählt und seine Aufgaben bei dieser Gelegenheit erweitert. Er hat sich künftig nicht allein ums Protokoll, sondern auch um die Präsentation des Vereins in der Öffentlichkeit zu kümmern – als Pressereferent. Herbert ist seit vier Jahren bei den Scubis und spätberufener Taucher.

Herbert: Wo ist der Hai?

Nach einer Ausbildung zum Buchhändler und zum Krankenpfleger volontierte er bei einer Tageszeitung, um dann als Redakteur über 40 Jahre bei SWR und ARD zu arbeiten. Im Rentenalter entdeckte Herbert dann Tauchen für sich. Richtig los ging es aber erst nach dem Umzug aus dem Süden der Republik in den Norden. Seit dem ist ganzjährig der Kreidesee in Hemmoor die erste Wahl unter seinen Tauch-Spots!