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Feriengrüsse

by Herbert Spaich 0 Comments

Die Tauchsportgemeinschaft „Scubi“ hat in dem Frühjahr mit ein bisschen Taschengeld die Jugendgruppe der Feuerwehr Wiepenkathen unterstützt. Als Zuschuss zum jährlichen Ferienlager. Jetzt haben wir Post aus den Ferien von den Wiepenkathener Youngsters bekommen:

Wir sagen Danke, dass ihr an uns gedacht habt!

Ferienspaß mit Scubi

by Herbert Spaich 0 Comments

Unser Kinderprogramm war wieder ein großer Erfolg

Wie in jedem Jahr hat die Stadt Stade in Verbindung mit den örtlichen Vereinen auch 2025 wieder ein umfangreiches Kinderprogramm zur Ferienzeit aufgelegt.

Eine willkommene Gelegenheit zur Nachwuchswerbung für die örtlichen Vereine: Das Angebot umfasst eine breite Palette von kreativen Aktivitäten, Spiel und Sport, wozu natürlich auch Tauchen gehört!

Ein eingespieltes Trainer/Betreuer-Team der Tauchsportgemeinschaft „Scubi“ hat an vier Sonntagen im Juli 40 Kindern im Stader Erlebnisbad „Solemio“ erste taucherische Grundlagen vermittelt.

Dafür wurden die zwischen sieben und 13 Jahre alten Teilnehmer aus dem „Scubi“-Fundus mit Flossen, Masken, Schnorcheln und passenden Neoprenanzügen zünftig ausgestattet. Ein erster Höhepunkt des Nachmittags, der für große Begeisterung sorgte. Dann aber ab ins Wasser des angenehm temperierten Nichtschwimmerbeckens: Schnorcheln macht riesig Spaß! Mit dem Schnorchel lassen sich zum Bespiel Fontänen zaubern, fast wie bei einem Delphin! Das erste Schritt zum „richtigen“ Taucher in gemacht…

Zum Schluss gab es für jeden Teilnehmer eine Urkunde und als besonderes „Bonbon“ ein persönliches Unterwasserfoto vom ersten „Tauchgang“.

Bereits zum wiederholten Mal hat die Tauchsportgemeinschaft „Scubi“ in diesem Jahr in Verbindung mit dem Stader „Lebenshilfe e. V.“ und dessen Ferienprogramm für Kinder der Mitarbeiter des örtlichen Chemieparks zu einem weiteren „Schnorchelkurs“ ins Freibad eingeladen. Mit ebenfalls großem Erfolg und am Ende – auch hier – glücklichen Kindern.

Einmal mehr hat sich gezeigt, wie wichtig ehrenamtliches Engagement im Verein und wie „beglückend und schön“ – so Corinna Weyts von den „Scubis“ – diese Erfahrung auch für die Betreuer immer wieder ist. Für sie gab es Glückssamen in bemalten Blumentöpfchen und dieses gemalte Dankeschön: O Sole Mio:

Neues von der „Titanic“

Ausstellung in Hamburg, Potsdam, Köln und Rosenheim zum Mythos des Dampfers

Noch bis zum 6. Januar 2026 präsentiert und dokumentiert das Museum „Lokschuppen Rosenheim“ den Luxusdampfer „RMS Titanic“ und seinen Untergang auf seiner Jungfernfahrt im April 1912. Dafür wurde das Innere mit Hilfe der modernen digitaler Möglichkeiten des 3D-Scans rekonstruiert und für den Ausstellungsbesucher begeh-und so erlebbar gemacht. Ob das vor dem Hintergrund von fast 1500 Toten besonders geschmackvoll ist, die bei der Tragödie gestorben sind, steht auf einem anderen Blatt…

Ähnliche Ausstellungen, wobei auch Artefakte aus dem Wrack präsentiert werden, finden zur Zeit auch in Hamburg (Expo-Halle Neß 9) und Köln (Ehrenfeld, Oscar-Jäger-Straße 99) statt. Ab Herbst dann auch in Potsdam-Babelsberg: hier soll sogar die berühmte Freitreppe in der Ersten Klasse in Originalgröße gezeigt werden.

Vor allem die Rosenheimer Ausstellung bietet aber auch neue Erkenntnisse über den Unfall-Hergang, der zum Untergang der „Titanic“ in nur wenigen Stunden führte. Durch die Kollision mit einem Eisberg wurde nicht – wie bisher angenommen – der Schiffsrumpf aufgerissen! Er wurde vielmehr eingedrückt. Durch den Aufprall lösten sich Verbindungs-Nieten des aus einer Vielzahl von Stahlplatten bestehenden Rumpfs und machten die Wände großflächig undicht. Daran war von den Konstrukteuren nicht gedacht worden, das eine vergleichsweise harmlose „Delle“ derart katastrophale Folgen haben könnte. Dies und mehr neue Einsichten vermittelt – für den, der nicht nicht die Ausstellung vor Ort besichtigen möchte, der schöne Katalog der Rosenheimer Ausstellung: „Titanic. Ihre Zeit, ihr Schicksal, ihr Mythos“ erschienen im Michael Imhof Verlag, 29.80€.

Wie die „Titanic“ ursprünglich ausgesehen hat, verdeutlicht dieses Model (in der Hamburger Ausstellung).

Jahrzehnte war unbekannt, wo sich das Wrack der „Titanic“ genau befindet. Allenfalls sehr, sehr tief auf dem Grund des Meeres, südwestlich von Neufundland. Erst 1985 gelang es dem amerikanischen Unterwasserarchäologen Robert D. Ballard (Jahrgang 1942) das Wrack in 3800 Metern Tiefe zu lokalisieren. Bereits diese Entdeckung legte nicht nur für sein enormes Wissen, sondern auch für seinen Geschäftssinn Zeugnis ab. Ballard hatte sich bereits lange und ausführlich mit der „Titanic“ und den Umständen ihres Untergangs beschäftigt. Geldgeber, die die riskante Erforschung finanzieren würden, fand er jedoch nicht. Er bediente sich eines Tricks: Der umtriebige Wissenschaftler köderte das amerikanische Verteidigungsministerium mit der (vorgeschobenen) Absicht, in geheimer Mission gesunkene Atom-U-Boote der US-Armee ausfindig zu machen.

Bei dieser Gelegenheit und „ganz Nebenbei“ machte er sich mit Hilfe eines Roboter-U-Boots aus Armee-Beständen auf die Suche nach der „Titanic“ und wurde am 1. September 1985 fündig. Die U-Boote hat er natürlich auch gefunden. Geschickt gelang es Ballard seine Entdeckung weltweit zu vermarkten. Ein Übriges zum „Titanic“- Boom hat dann 1997 der kanadische Regisseur James Cameron mit seinem – ebenfalls auf Ballards Entdeckungen – Herz-Schmerz-Schmus-Film „Titanic“ beigetragen.

„Abenteuer Tiefe – Die unglaubliche Geschichte des Mannes, der die TITANIC entdeckte“ ist der Titel der Autobiographie Robert D. Ballard, die er dem amerikanischen Vielschreiber Christopher Drew in die Feder diktiert hat. Das spannend zu lesende Buch ist im Verlag der „National Geographic“ erschienen und jetzt einem günstigen Preis (14€-5€) unter anderem bei „Thalia“ zu haben, nachdem das Original ziemlich teuer war. Ballard hat sich nicht nur als Wrack-Entdecker einen Namen gemacht, sondern sich auch als einer der ersten und gründlichsten Forscher der Tiefsee einen Namen gemacht.

Nachdem diese Region der Erde bisher kaum erforscht und den Menschen ziemlich fern war – abgesehen von jenem reichen Mann, der meinte, sie für einen Ausflugstrip benutzen zu können – haben Forscher wie Ballard dazu beigetragen, Begehrlichkeiten bei skrupellosen Spekulanten zu wecken.

Kürzlich schlug „Greenpeace“ Alarm:

„SOS aus der Tiefe“!

In einem Aufruf an die deutsche Bundesregierung heißt es:

„Unsere Ozeane: akut bedroht durch skrupellosen Tiefseebergbau. Die Tiefsee – eine Wunderwelt am Meeresgrund. Hier tummeln sich Lebewesen, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Millionen von Arten, die dort leben, haben wir laut Wissenschaftler:innen noch gar nicht entdeckt. Doch der am wenigsten erforschte Lebensraum der Erde ist nun Zielscheibe für einen neuen Industriezweig geworden.

Die Tiefseebauindustrie wartet nur darauf, den Meeresboden mit riesigen Maschinen umzugraben. Ihr Ziel: Manganknollen. Sie enthalten seltene Metalle, die angeblich für grüne Technologien benötigt werden.“

Das ist jedoch höchst umstritten, wobei Aufwand und Ertrag in keinem vernünftigen Verhältnis stehen. Der Umweltschaden aber enorm und irreparabel wäre! Bis Juli dieses Jahres will die „Internationale Meeresbodenbehörde (ISA)“ ein Regelwerk für Tiefseebergbau erstellen. „Greanpeace“ und zahlreiche weitere Umweltschutz-Organisationen, aber auch Wissenschaftler, warnen davor und befürchten, das dies ein erster Schritt zur Zerstörung einer Region der Erde ist, auf die die Menschen bisher keinen Zugriff hatten.

Tödlicher Kreidesee?

Fragt mich mein neuer Nachbar: „Na, wo solls dann hingehen?“ „Nach Hemmoor zum Tauchen!“ Die typische Antwort: „Um Himmelswillen, da sterben doch permanent Taucher!“ Das war auch der Tenor der veröffentlichten Meinung nach dem tragischen Tauchunfall vom vergangenen Mittwoch – vom „Stader Tageblatt“ („Kreidesee Hemmoor: 34-jähriger Taucher stirbt nach Notaufstieg“), über die „Nordsee-Zeitung“ („Tödlicher Tauchunfall am Kreidesee“) bis zur „Tagesschau“ („34-jähriger Taucher stirbt nach Notaufstieg“). Im Regionalmagazin „Buten un binnen“ von Radio Bremen fragte der besorgte Moderator sogar, ob nicht angesichts des neuerlichen tödlichen Unfalls (2023 war der letzte Tote zu beklagen) ein Tauchverbot für den „Kreidesee Hemmoor“ überlegt werden sollte. Ein Sprecher der örtlichen Polizei sieht dafür keinen Anlass: In Hemmoor seien in erster Linie sehr gut ausgebildete, erfahrene Taucher unterwegs… Das ist beruhigend!

Holger Schmoldt, Gründer und Besitzer der „Tauchbasis Kreidesee Hemmoor“ betont, dass natürlich jeder Tote im See einer zuviel ist! Bei einer jährlichen Frequentierung von 35 000 Besuchern lassen sich aber Unfälle nicht gänzlich ausschließen. Es sind in den letzten Jahren im Durchschnitt fünf bis sechs Taucher derart verunglückt, das ein Rettungseinsatz notwendig wurde. Dabei war bei der überwiegenden Mehrheit der Verunglückten eine Vorerkrankung die Ursache. Zum Beispiel ein Herzinfarkt, den der Betreffende möglicherweise an Land überlebt, unter Wasser aber nur eine geringe Chance hat…. Eine weitere Ursache für den unheilvollen Verlauf eines Tauchgangs ist vor allem Selbstverschulden durch Überschätzen der eigenen Fähigkeiten oder purer Leichtsinn… Der Kreidesee kennt da kein Pardon!

Der Kreidesee Hemmoor bietet dem ambitionierten Taucher und nur ihm besondere Taucherlebnisse! Zum Wohlbefinden vor und nach dem Tauchgang tragen bei: Großzügige Tische, auf der das Equipment ausgebreitet werden kann, verbunden mit vielfältigen Parkmöglichkeiten. Flaschen etc. müssen nicht weit geschleppt werden. Saubere Sanitäranlagen, Unterkünfte für den längeren Aufenthalt vom Camping-Wohnwagenstellplatz bis zum gemütlichen Tiny House oder der anspruchsvollen Ferienwohnung. Eine Flaschen-Füllstation – auch für ausgefallene Gas-Mischungen – steht ebenfalls zur Verfügung.

Den besonderen Ruf von Hemmoor für Insider – national und international – hat der See auf Grund seiner vielfältigen taucherischen Möglichkeiten. Vom einfachen bis zum anspruchsvollen Einstieg. Wer nach Hemmoor kommt, sollte sich allerdings unbedingt vorher über die Grenzen und Möglichkeiten der eigenen taucherischen Fähigkeiten im klaren sein. Experimente jeglicher Art führen unweigerlich zu mehr oder weniger großen Katastrophen.

Zwar checken die Mitarbeiter bei der Anmeldung Logbuch, Brevets und das Tauchtauglichkeitszeugnis. Wie die Erfahrung zeigt, sagt das aber nichts über das tatsächliche Können des jeweiligen Tauchers, der Taucherin aus! Nebenbei bemerkt gilt wie immer der Grundsatz: jeder Taucher ist für sich selbst verantwortlich. Leider verkennen das manche und lassen sich von der Hemmoorer See-Idylle zu einem Aufbruch ins Ungewisse verführen. Was ganz harmlos anfängt bzw. so aussieht, kann nach wenigen Metern ins Blauwasser münden mit einer Tiefe von über 50 Metern. Außerdem wird es bereits bei geringer Tiefe empfindlich kalt! Wer in südlich warmen Gewässer im Urlaub seinen OWD gemacht hat, der wird in Hemmoor erstmal eine böse Überraschung erleben: Hier lauern die Gefahren des Kreidesees, die zu den meisten Unfällen führen, selbst wenn die in den allermeisten Fällen glimpflich verlaufen! Da hilft nur der Appell an die Hemmoor-Kundinnen und Kunden in spe, besonders achtsam zu sein. Das betrifft auch den Stand der eigenen Fitness und des Gesundheitszustands ganz allgemein. Neulinge sollten sich deshalb erst einmal einem ortskundigen Guide anvertrauen. Etwa von der neuen örtlichen Tauchschule „Dive N Chill“. Auf Grund der Lage des Sees und seiner Dimension ist eine umfassende Rettungsaufsicht halt nicht möglich.

Das heißt im Grundsatz: in „Tauchbasis Kreidesee Hemmoor“ trifft sich in erster Linie eine geschlossene Tauchercommunity! Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das den See von den meisten Tauch-Spots in Deutschland unterscheidet, ist der komfortable Umstand, das man ihn nicht mit Schwimmern, Surfern, Seglern usw. im und auf dem Wasser teilen und womöglich auf Schiffsverkehr (wie z. B. am Bodensee) achten muß. An der Einfahrt zum Kreidesee steht dieses Schild. Nicht jeder ist hier willkommen:

Der taucherische Kreidesee-Besucher betritt also in Hemmoor eine exklusive „Geschlossene Gesellschaft“! In der größten Tauchbasis der Republik trainieren Elite-Einheiten der Bundeswehr, der Polizei, von Feuerwehren und des DLRG. Auch die Ausbildungsbetriebe für Berufstaucher sind regelmäßig vor Ort. Es hat seinen Grund, warum die Tauchbasis im Hemmoorer Ortsteil Warstade von der Allgemeinheit eher versteckt liegt. Entsprechend gering ist das mediale Echo auf den wenig spektakulären Alltag und beschränkt sich bedauerliche Weise nur auf mehr oder weniger reißerische Berichte über die wenigen Unfälle mit Todesfolge. Daher das negative Image des Sees als besonders gefährlich.

Nur wer weiß, wo man von der B73 – zwischen „Pommi Pauls Imbiss“, einem Asia-Restaurent für den gehobenen Anspruch und dem „Deutschen Betonmuseum“ – bei dem diskreten Wegweiser „Kreidesee“ abbiegen muss, findet den Weg ans Ziel. Der See ist von der Straße aus nicht zu sehen. Nur das erst kürzlich aufwendig renovierte Verwaltungsgebäude der ehemaligen Firma zum Abbau der Kreide. Jetzt kann man sich hier in einer schicken Ferienwohnung einmieten.

Vom „tödlichen“ Kreidesee kann also nicht die Rede sein! Um es nochmal zu sagen: der See ist für Anfänger und untrainierte Taucher nicht geeignet! Aber auch vom erfahrenen Taucher verlangt er Respekt! Ein See mit einer speziellen Aura, von der in den einschlägigen Fach-Magazinen immer wieder geschwärmt wird. Wen es deshalb anfixt, hier selbst einmal abzutauchen, sollte sich vorher kundig machen. Via Internet (kreideseetaucher.de) oder durch diese Broschüre:

Schön gestaltet, enthält die Hochglanzbroschüre nicht nur alles was man über den Kreidesee wissen sollte, sondern auch Infos über den geologischen und historischen Hintergrund der Tauchbasis. Zu bestellen über www.kreidesee-onlineshop.de

Ein neuer Taucherfilm

Jetzt im Kino: „Last Breath“, eine englische Produktion vom vergangenen Jahr. Es geht um Berufstaucher in Bedrängnis. Der Film basiert auf einer „wahren Begebenheit“, einem Unglück von 2012. Die Regisseure Richard da Costa und Alex Parkinson haben die Geschichte vor ein paar Jahren unter dem Titel „Der letzte Atemzug – Gefangen am Meeresgrund“ schon einmal für den TV-Sender „Netflix“ als Dokumentation verfilmt. Jetzt folgt ein etwas aufwändigerer zweiter Aufguss, von Parkinson solo fürs Kino gedreht. Mit Hollywood-Darstellern aus der zweiten Liga In den Hauptrollen: Finn Cole, Simu Liu, Woody Harrelson u. A, die bisher in eher zweitklassigen Produktionen zu sehen waren.

Taucherfrust: Im Grundsatz folgt auch „Last Breath“ diesem Credo des Genres: heißt: Tauchen ist immer super gefährlich. Dabei kann einem die Luft weg bleiben, wenn man sich sportlich überschätzt, so im Taucher-Kult-Film „Le grand bleu/Im Rausch der Tiefe“, in der Tiefe lauern schreckliche Geheimnisse, Monster, Seeschlangen und Haie („Abyss“, „Die Tiefe“) oder man wird bei einer Tauchsafari von einer unachtsamen Schiffs-Crew im weiten Meer vergessen („Open Water“).

Neu ist, das sich der Film „Last Breath“ mit dem gefährlichen Berufsalltag von Sättigungs-Tauchern beschäftigt. Das gab es so bisher noch nicht im Spielfilm. Die Drehbuch basiert wieder auf dem Tauchunfall von 2012. Schlagzeilen machte das tragische Ereignis damals, weil einer der Taucher überlebte, obwohl er über 40 Minuten ohne Atemluft in 90 Meter Tiefe auf dem Grund der Nordsee lag!

Im neuen Film soll ein Montage-Team aus Sättigungs-Tauchern in der stürmischen Nordsee vor Schottland in 100 Metern Tiefe ein Kabel reparieren. Eigentlich eine Routineangelegenheit. Das Versorgungsschiff mit Druckkammer ist auf Position. Die Taucherglocke und die erforderlichen Gerätschaften sind ebenfalls an Ort und Stelle. Der junge Chris (Cole) ist Berufsanfänger und neu in der Runde von Veteranen, die über den „Hans-dampf-in-allen-Gassen“ nur mässig begeistert ist.

Bevor es richtig los geht, zieht ein Unwetter auf: Chris und der erfahrene Taucher David (Liu) sind bereits in der Tiefe, als der Kapitän des Schiffs den umgehenden Abbruch des Einsatzes anordnet. Während David routiniert die Rückkehr zur Basis schafft, gerät Chris auf Grund der veränderten Lage in Panik, dabei verheddern sich seine Versorgungsschläuche und reißen. Damit ist seine Versorgung mit Luft ebenso gekappt wie die Kommunikation mit Schiff und Glocke. Der Inhalt seiner Reserveflasche reicht nur für 10 Minuten. Nachdem an Bord des Schiffs auch noch ein Stromausfall die Elektronik lahmlegt, ist an eine schnelle Bergung des Tauchers nicht zu denken.

Zwar gelingt es schließlich, Chris an Bord zu holen, aber angesichts der verstrichenen Zeit, sind seine Überlebenschancen mehr als gering. Nachdem davon ausgegangen werden kann, dass das menschliche Gehirn bereits nach drei Minuten ohne Luft kollabiert. Gut zu wissen, dass Chris überlebt… Eine kurze Mund-zu-Mund Beatmung reicht und der Junge ist wieder fit….

Regisseur Alex Parkinson hat sich bei seinem Film redlich Mühe gegeben, das komplizierte Zusammenspiel von Mensch und Technik beim Sättigungs-Tauchen allgemeinverständlich zu erklären, ohne das daraus Schulfunk wird. Zwangsläufig bleibt dadurch aber vieles bei „Last Breath“ in der vagen Andeutung; etwa was es mit der Dekompression und dem Aufenthalt in einer Druckkammer auf sich hat. Was es für den menschlichen Organismus bedeutet, wenn ein Taucher in der Tiefe bei Dunkelheit auf höchstem taucherischem wie handwerklichem Niveau physisch und mental hart arbeitet. Meistens auch noch unter Zeitdruck. Diese Verkürzungen machen den Plot des Films ziemlich unübersichtlich. Immerhin wird gleich am Anfang darauf hingewiesen, das es sich bei „Sättigungstauchen“ um einen der gefährlichsten Jobs überhaupt handelt.

„Last Breath“ laviert so zwischen Katastrophenfilm und Buddy-Movie mit harten Männern, die auch mal weinen dürfen, mehr oder weniger hilflos hin und her. Regisseur Parkinson wollte einerseits vermeiden, die Beinahe-Katastrophe von 2012 reißerisch auszubeuten, mußte aber versuchen, sein Publikum actionmäßig bei der Stange zu halten. Das ist schief gegangen, zumal die Story an sich wenig her gibt. Der Unfall selbst wäre schnell erzählt. Zur Crux der Produktion trägt – trotz amerikanischer Beteiligung – auch ein sichtbar schmales Budget bei. Das Studio-Wasserbasin ist nicht zu übersehen. Die Kunst der lustlos agierenden Schauspieler hält sich dabei in engen Grenzen. Zumal die Taucher-Darsteller in voller Montur nur einen schmalen Gestaltungsrahmen hatten.

Unterm Strich ist „Last Breath“ ein daraus interessant missglückter Film, den der deutsche Filmverleih deshalb lieber versteckt. Obwohl ihn der englische „CineStar“-Mutterkonzern heftig bewirbt, wird „Last Breath“ wohl nicht im Stader „CineStar“-Kino am Kommendantendeich zu sehen sein. Eine entsprechende Anfrage ließ die örtliche Theaterleitung bis jetzt unbeantwortet.

Den Trailer und eine Featurette gibt es bei „YouTube“.

Wesentlich interessanter ist der Dokumentarfilm „Last Breath“ von 2019, der hierzulande nicht ins Kino kam und unter dem Titel „Der letzte Atemzug – Gefangen am Meeresgrund“ nur bei „arte“ zu sehen war. Es gibt ihn aber auf DVD – allerdings nur im englichen Original – im Internet. Der solide gemachte Film thematisiert am Beispiel des professionellen Sättigungstauchens auch den schmalen Grad zwischen Ausbeutung und Selbstausbeutung in einem harten Gewerbe in einer Grauzonen über und unter Wasser…

Dank an die Feuerwehr Wiepenkathen

Seit knapp 20 Jahren ist die „Tauchsportgemeinschaft Scubi“ im Feuerwehrhaus Wiepenkathen zu Gast. Die für ihr gesamtgesellschaftliches Engagement viel gerühmte Feuerwehrabteilung des Stader Stadtteils („…eine ausgezeichnete Feuerwehr“, Anping Richter, Stader Tageblatt) stellt „Scubi“ ihren Gemeinschaftsraum für den Theorie-Unterricht der angehenden Taucher kostenlos zur Verfügung. Keine Selbstverständlichkeit! Deshalb revanchiert sich der Verein jetzt mit einer Spende in Höhe von 500 Euro für die langjährige Gastfreundschaft:

Der Wiepenkathener Jugendwartin Nancy Bastian (2. v. Rechts) wurde der „Scheck“ am vergangenen Mittwoch vom „Scubi“-Vorsitzenden Thomas Höft (Mitte) und Geschäftsführer Helge Müller-Stosch (Rechts) überreicht. Die Spende ist als Beitrag zum diesjährigen Zeltlager des Feuerwehrnachwuches gedacht.

29 Mädchen und Jungen zwischen 10 und 16 Jahren kommen einmal in der Woche ins Feuerwehrhaus von Wiepenkathen, um das lernen, was später einmal eine(n) „richtige(n)“ Feuerwehrfrau/Feuerwehrmann ausmacht. Nancy Bastian setzt bei ihrem Unterricht den Schwerpunkt auf Achtsamkeit, einen kindgerechten Ansatz und eine gehörige Portion Spaß. Da wird mancher Kindertraum wahr – dazu mit einem coolen Outfit! Die Kinder der Jungfeuerwehr erwartet hier eine Wohlfühlzone jenseits eines Alltags, der ihnen heute jede Menge abverlangt. Mit diesem pädagogischen Konzept hat Nancy Bastian und ihr Team großen Erfolg. Zum Beispiel bei der Teilnahme ihrer Schützlinge an überregionalen Wettbewerben. Und die Feuerwehr Wiepenkathen braucht sich um Nachwuchs keine Sorgen machen. Das hat übrigens Tradition: Auch die gegenwärtige Führungsriege hat ihre Feuerwehrkarriere bei der örtlichen Jugendfeuerwehr begonnen!

Schattenseiten am Roten Meer?

Der ägyptische Teil des Rote Meers südlich von Hurgada gehört zu den beliebtesten Tauchzielen weltweit. Von den meisten deutschen Flughäfen aus in moderater Zeit erreich- und bezahlbar. Eine große Zahl gut geführter Tauchbasen bieten für jeden Anspruch etwas Passendes! Angenehme Temperaturen über und unter Wasser versprechen einen rundum gelungenen Urlaub!

Wer beim Tauchen Abwechslung schätzt, der bucht eine Bootssafari, bei der unterschiedliche Spots angesteuert werden. Auch hier ist die Auswahl und damit die Konkurrenz groß! Die Zahl der Anbieter hat in den letzten Jahren rasant zugenommen: das Angebot reicht von eher bescheidenen Schiffen bis zum Aufenthalt auf einer Luxusjacht mit rundum Versorgung. Der Trent ist inzwischen weltweit zu beobachten. Mit der Sicherheit von Mensch und Material nehmen es da manche Anbieter nicht so genau: Hauptsache die Kasse stimmt…

In letzter Zeit gibt die steigende Zahl havarierter Safari-Boote Anlass zur Sorge, mit teilweise ernsthaft verletzten Passagieren und Todesfällen. Zum ersten Mal liegt jetzt eine wissenschaftliche Untersuchung zu verunglückten Tauch-Safari-Yachten vor. Justus Schiszler vom „Studiengang Schiffbau & maritime Technik“ der Fachhochschule Kiel hat sie für seine Bachelorthesis erarbeitet. Akribisch recherchierte er Urachen und Hintergründe von 31 Unfällen zwischen 2009 und 2023.

Dabei stellt Schiszler grundsätzlich fest: „Die Datenlage zu den Unfällen ist ungenau, da nur für wenige Unfälle offizielle Unfalluntersuchungsberichte vorliegen!“ Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Die Konsequenz für den Forscher: „Stattdessen musste meist auf Aussagen von Betroffenen und Medienberichte zurückgegriffen werden. Teilweise gibt es Videoaufnahmen von den Unfällen, welche ebenfalls zur Unterstützung herangezogen werden konnten“. Allerdings: „Die Kooperationsbereitschaft der lokalen Behörden für weitere Informationen (waren) oft nur sehr begrenzt, da diese Unfälle öffentlich nicht wahrgenommen werden sollen. Jeder derartiger Unfall schadet der lokalen Tourismusbranche“.

Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit von Justus Schiszler in besonderem Maße zu würdigen: Als erste Grundlagenforschung zu einem heiklen Kapitel des boomenden Tauchtourismus. Er stellt selbst fest: „Diese Analyse hat eine hohe Varkanz und relative Aussagekraft“. Das mag im wissenschaftlichen Sinne zutreffen, für den Sporttaucher ist sie aber von beträchtlicher Relevanz! Denn sie zwingt zum Nachdenken und dazu, sich vor dem Buchen einer Tauchsafari sehr genau kundig zu machen, wem man sich da anvertraut! Selbst wenn statistisch pro Jahr nur 1, 7 Unfälle erfasst wurden, ist die steigende Tendenz virulent: „Pro Unfall sterben dabei im Schnitt 1,8 Menschen (…) Besonders in Ägypten gibt es eine Häufung der Unfälle“.

Ein Vergleich mit der Handelsschifffahrt macht deutlich, „dass es in der Tauchsafarischifffahrt mehr als doppelt so viele Unfälle pro Schiff gibt. Auch bei der Analyse der Unfallursachen ergibt sich ein deutlicher Unterschied z. B. in der Häufigkeit von Bränden, welche 2, 6 mal so häufig auf Tauchsafarischiffen zu gesunkenen Schiffen führen…“ (…) Angesichts der Unfallhäufungen liegt die Vermutung nahe, dass die vorhandenen Vorschriften nicht ausreichend durchgesetzt werden. Doch es ist auch möglich, dass die Vorschriften nicht ausreichend sind…“

Fazit: „Es gibt fast keine verpflichtend geltende Vorschriften, die Tauchsafarischiffe einhalten müssen. Aus vorhandenen Vorschriften könnten jedoch eine eigene, für Tauchsafarischiffe sinnvolle Reglementierung erstellt werden. Aufgrund des heutigen schlechten Sicherheitsniveaus und oft ineffektiver nationaler Sicherheitsaufsicht, erscheint ein Handeln der Tauchindustrie zur Selbstregulierung hier dringend geboten. (…)

„Mit dieser Arbeit liegt ein erster Ansatzpunkt für weitere Arbeiten vor. Die nötigen Sicherheitsmaßnahmen werden umfangreiche weitere Arbeiten erfordern, um Verbesserungen flächen-deckend umzusetzen.“

Die komplette Arbeit „Untersuchung einer Reihe an Unfällen von Yachten für Tauchurlaube“ gibt es bei „taucher.net“ als PDF.

Erlebniswochenende am Kreidesee

Antauchen“ und mehr in Hemmoor

Mit Traumwetter präsentierte sich die „Tauchbasis Kreidesee Hemmoor“ am ersten Mai-Wochenende von ihrer allerschönsten Seite. Den Aufenthalt machen neuerdings zusätzliche „Rödel“-Tische, ein erweitertes Sanitärzentrum, ausgebesserte Wege und Zugänge zu den Einstiegen, Hemmoor einmal mehr zur ersten Taucheradresse im Norden der Republik!

Der „harte Kern“ der Scubianer startete am Samstag zum traditionellen „Antauchen“ des Vereins. Natürlich im Trocki (Lufttemperatur 12 Grad, Wasser und je nach Tiefe zwischen 10 und 7 Grad), wurden sie mit klarer Sicht und wunderschönen Unterwasser-„Lichtspielen“ belohnt.

Das lange Wochende und den große Besucher-Andrang haben zahlreiche Anbieter von Tauch-Equipment für eine kleine Messe genutzt. Das Angebot reichte von Taucher-Masken- bis zu einem Stand des Nobel-Wings-Herstelle„Halcyon“.

Auch nationale Taucher-Prominenz wie den Tec-Guru Keith Kreitner konnte man in Hemmoor zum Schnacken treffen. Ebenso Vertreter führender Tauch-Shops wie des „Taucherzentrums Hamburg“. Die Möglichkeit zum Get Together nutzten zahlreiche Vertreter von Tauchvereinen aus nah und fern (sogar: Tauchverein Bielefeld)! 

Und eine weitere Novität der „Tauchbasis Kreidesees Hemmoor“ wurde vorgestellt:

Die vom mehrfach brevetierten Instructor Robin Kase geführte „Tauchschule Kreidesee Dive ‚N‘ Chill“. Sie schließt eine Lücke im Service-Angebot der mehrfach ausgezeichneten Basis. Das breit gefächerte Angebot reicht vom „Schnupperkurs“ bis zur „Sidemount“- und Tec-Ausbildung. Kase wird dabei von einem Team versierter Tauchlehrer*Innen unterstützt.  Leihausrüstung auf hohem Niveau und ein Shop gehören ebenfalls dazu.

Das letzte Wochenende hat wieder einmal gezeigt: Auf nach Hemmoor zum diven und chillen! Von Stade immer gerade aus in ein bisschen mehr als 30 Minuten…. Am Samstag waren Taucher u. a. aus Heidelberg, Essen und Amsterdam da!

„Kleider“ machen Taucher

by Herbert Spaich 0 Comments

Tauchneulinge wurden „eingekleidet“

Damit Tauchen nicht zur Strapaze mit möglicherweise fatalen Folgen wird, ist ein angemessenes und passendes Equipment unverzichtbar. Die Tauchsportgemeinschaft „Scubi“ bietet nicht nur Einsteigern, sondern allen Mitgliedern die Möglichkeit, eine Grundausstattung gegen eine moderate Gebühr auszuleihen. Am vergangenen Sonntag hatten die „Neuen“, die demnächst mit ihrer Ausbildung beginnen, Gelegenheit, sich aus dem „Scubi“-Fundus fürs Erste auszustatten. Natürlich unter fachkundiger Beratung durch die Scubi-Tauchlehrer:

Hier zeigt Corinna Weyts, was der Taucher alles braucht:

Das Angebot für den Taucher reicht vom kurzen „Shorty“ – für tropische Gewässer, ein temperiertes Schwimmbad oder Indoor-Tauchcenter – z. B. dive4life; der „Nasstauchanzug“ empfiehlt sich ebenfalls bei warmen Wasser; der „Halbtrocken“ wenn es nicht ganz so warm ist. Eignet sich etwa  zum Tauchen auf den „Kanarischen Inseln“.

Wenn es richtig kalt wird – und das ist grundsätzlich in hiesigen Seen und Flüssen so – aber auch in der Ostsee, kommt man nicht ohne ein warmes Wams aus: „Scubi“ bietet deshalb den Anfängern 7mm-Neopren-Anzüge mit einer sogenannten „Eisweste“ an. Das reicht fürs Erste! Wer länger dabei bleiben will und öfter z.B. im „Kreidesee Hemmoor“ tauchen möchte, der kommt allerdings um die Anschaffung eines Trockentauchanzugs nicht herum. Ergänzt wird die Grundausstattung durch Flossen, Maske und Schnorchel.

Die Auswahl der richtigen Klamotten ist das Eine, das Anziehen das Andere:

Gerade für den Anfänger kann das Anziehen des Tauchanzugs zu einer sowohl mentalen als auch körperlichen Herausforderung werden. Da zeigt sich, warum Tauchen als ein „Partnersport“ gilt. Der Grundsatz, das nur zu zweit getaucht werden darf (Stichwort „Buddy-System“) erweist sich bereits beim Anziehen als sinnvoll!

Den passenden/angemessenen Anzug ergänzen die unverzichtbaren „Geräte“, von deren richtiger Installation und Handhabung unter Umständen das Leben des Tauchers abhängt. Die Grundausstattung besteht aus dem sogenannten „Jacket“, das inzwischen vorwiegend „bleiintegriert“ benutzt wird, weil es Seitentaschen fürs „Blei“ hat und komfortabler ist, als der früher vor allem benutzte „Bleigurt“. Man zieht es an wie eine landläufige Weste. Weiter: Um als Taucher überhaupt unter Wasser zu kommen, werden also (Blei-) Gewichte benötigt: in Form von Stücken oder-Kissen (500g, 1 oder 2 Kilo). Ihre Menge richtet sich nach dem Gewicht des Tauchers. Bei der Feststellung, wieviel benötigt wird, hilft der Tauchlehrer. 

Dem Unterwasserpionier Jacques-Yves Cousteau verdanken wir die wunderbare Erfindung des „Atemreglers“. Ihn gibt es erst seit den 1950er Jahren! Dadurch ist es dem Taucher heute möglich, problemlos unter Wasser zu atmen. Den Tauchern davor blieb nichts anderes übrig, als die Luft anzuhalten, solange es eben ging! Die Sportdisziplin „Apnoe“ war damals noch nicht erfunden. Um den Atemregler benutzen zu können, braucht es Atemluft, die man in Flaschen mitnimmt.

Der Atemregler ist mit der Flasche – auf dem Rücken am Jacket befestigt –  verbunden und führt über einen Schlauch zum Mundstück, aus dem man dann atmet. Ein zweiter Schlauch hat einen Anschluss für das Jacket mit zwei Knöpfen: Einen zum Luft ablassen – Abstieg – den Anderen zum Luft befüllen – Aufstieg.

Die Flaschen stehen in unterschiedlichen Größen zur Verfügung, die sich nach dem Luftverbrauch des Tauchers richten.

Auch sie können beim Verein ausgeliehen werden. Für den Anfänger empfiehlt sich grundsätzlich erst einmal, das ganze Equipment auszuleihen. Sollte sich herausstellen, dass Tauchen doch nicht die Sportart der ersten Wahl ist, hält sich der finanzielle Aufwand in Grenzen. Die Anschaffung einer eigenen Ausrüstung ist teuer und kann – je nach Anspruch – bis zu drei- bis viertausend Euro kosten! 

Wenn dann alles passt, steht dem Abenteuer „Tauchen“ nichts mehr im Wege!

Das „Avelo-System“: Top oder Flop?

by Herbert Spaich 0 Comments

Eine neue Tauchtechnologie sorgt für Aufsehen

Entspanntes Tauchen ohne Blei, Jacket und schweren Flaschen! Das verspricht das neue „Avelo-Tauchsystem“, das der Tüftler Aviad Cahana auf Maui/Hawaii erfunden und inzwischen zur Serienreife entwickelt hat. Im Rahmen der diesjährigen Düsseldorfer „boot“ ist das „Avelo-System“ mit dem Preis für die „Beste Innovation des Jahres“ ausgezeichnet worden:

Aus diesen drei Komponenten besteht das „Avelo-System“: „Jetpack“ (Oben Rechts, Anstatt des herkömmlichen Jacket bzw. Wing), dem „Hydrotank“ (Links) sowie einer elektrischen Pumpe (mit Aufladeadapter, Rechts).

In einem Interview mit der Zeitschrift „Divemaster“ (Heft 123) erklärt Aviad Cahana was ihn zur Erfindung der Hydrotank-Technologie veranlasst hat:

„Die erste Beschwerde beim Tauchen lautet oft ‚Warum ist das so schwer?‘ Diese Frage war der eigentliche Auslöser für die Erfindung. Die Lösung bestand darin, ein System zu entwickeln, das den Auftrieb und somit das Gewicht reduziert. Damit lassen sich neben der Gewichtsreduzierung gleichzeitig viele andere Probleme beim Tauchen lösen!“

Dabei nutzt Cahana auf recht eindrucksvolle Art und Weise das Element, das den Taucher ohnehin umgibt: Wasser! Das heißt: „Man leiht sich einfach das Gewicht des Meeres!“ Und noch ein Zitat aus Cahanas Interview mit „Divemaster“:

„Der Hydrotank ist ein Verbunddruckbehälter mit einer innenliegenden Blase, die das Atemgasgemisch enthält. Wenn Wasser in den Hydrotank gepumpt wird, fließt es um diese innere Blase herum und komprimiert sie…“

Das heißt, wenn man per Knopfdruck (über die mit Akku betriebene Pumpe) Wasser in den Tank lässt, taucht man ab bzw. stellt die gewünschte neutrale Tarrierung her. Wird das Wasser dann wieder abgelassen, folgt der Aufstieg in Richtung Oberfläche. Nach diesem Prinzip funktionieren auch U-Boote!

Ein faszinierend simples Prinzip, das „Avelo“ nach eigenen Angaben ausführlich unter Praxisbedingungen getestet hat – wohl auf Hawaii! Selbst wenn einen der Preis in Höhe von knapp 4000€ nicht schreckt, ebensowenig die ebenfalls nicht billige Brevetierung (Theorie online, Praxis auf Hawaii), sollte doch man mit der Anschaffung warten; zumal es in Deutschland noch keine direkten Anbieter gibt. In den einschlägigen Taucherforen halten sich Pro und Contra im Moment noch die Waage. Zum Beispiel scheint ungeklärt, wie sich das „Avelo-System“ bei einer Benutzung mit Trocki und dickem Unterzieher in einem kalten norddeutschen Gewässer verhält. Ebenso ist fraglich, ob der versprochene 50-Minuten-Tauchgang auch dann erreicht werden kann, wenn der betreffende Taucher einen erhöhten Luftbedarf hat. Ungeklärt ist, ob es die Atemluftblasen für den „Hydrotank“ – sprich: Flasche – in unterschiedlichen Größen gibt…

Mehr Infos unter:

https//diveavelo.com

www.youtube.com/watch?v=KESTn_F-0A4